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Aktuelles rund um das Ingenieurbüro Ohr
Inbetriebnahme des neuen
ICE-Werks in Cottbus
Im Januar 2024 erfolgte am Standort Cottbus die Inbetriebnahme des modernsten ICE-Werks Deutschlands.
Herzstück dieses Werkes ist eine zweigleisige Halle mit 445 m Länge, 33 m Breite und 11,50m Höhe, in der die Instandhaltung der ICE-4-Flotte erfolgt.
Für die Errichtung wurden 48.000 m³ Erdaushub bewegt, sowie 11.800 m³ Beton, 1.800 t Stahl und 7.800 m² Fassadenfläche verbaut.
Die Erstellung der Tragwerksplanung erfolgte in Rekordzeit. Gemeinsam mit unserem Planungspartner Quadra Ingenieure und den beteiligten Fachplanern konnten die ersten freigegebenen Bewehrungspläne nach nur 8 Monaten Planungszeit der Baustelle zur Ausführung übergeben werden. Das Tragwerk der Halle wurde durch unser Büro so geplant, dass es den ausführenden Firmen möglich war, die Halle in nur 2 Jahren Bauzeit zu errichten. Dadurch konnte der Betrieb zwei Jahre früher als geplant am 08.01.2024 aufgenommen werden.
Bei der feierlichen Eröffnung, sprach Bundeskanzler Olaf Scholz in diesem Zusammenhang vom neuen „Deutschlandtempo“.
Ein sowohl architektonisch als auch tragwerksplanerisch anspruchsvoller Teilbereich wurde am Hallenende realisiert. Hier war die Vorgabe der Projektleitung ein Zwischengeschoss mit einer Fläche von 32 m x 18 m stützenfrei zu integrieren. Diese Aufgabe wurde mit einer Stahlverbunddecke und einem 5,50 m hohen und 32 m langen Stahlfachwerkbinder gelöst. Durch die filigrane Ausbildung der Bauteile war hier auch die Überprüfung der Schwingungsanfälligkeit erforderlich. Eine weitere Besonderheit war der Einsatz eines Gabelstaplers mit 16 Tonnen Hublast. Das Eigengewicht dieses Staplers beträgt alleine schon 23,8 Tonnen. Das an den Fahrweg angrenzende Tragwerk musste auch für einen Anprall-Lastfall standsicher nachgewiesen und ausgebildet werden.
Das Projekt hat den Strukturwandel in der Lausitz vorangetrieben und wird maßgeblich dazu beitragen, die Infrastruktur in Deutschland zu stärken.
Wir sind sehr stolz und glücklich, bei diesem Leuchtturmprojekt maßgeblich mitgewirkt zu haben.
Das Projekt wurde mit allen Projektpartnern nach der BIM-Methodik bearbeitet und alle Bewehrungspläne dreidimensional erstellt.
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Bildmaterial: DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH, Christian Horn
Bildmaterial: DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH, Christian Horn
Bildmaterial: DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH, Christian Horn
Zwischendecke mit Stahlverbunddecke und Abfangträger als Stahlfachwerkträger
BIM Tragwerksmodel
Wir trauern um unseren Seniorchef
Ernst Ohr, der am 11.05.2023 im Alter
von 89 Jahren verstorben ist.
Nach seiner Schreinerlehre hat er direkt anschließend noch eine Lehre als Maurer vollendet.
Sein Ziel war es, ein Studium als Holzbauingenieur in Rosenheim oder als Bauingenieur in Nürnberg zu absolvieren. Hierfür war ein Vorkurs zum Ohm-Polytechnikum an der Berufsoberschule der Stadt Nürnberg erforderlich, welches er parallel zur Maurerlehre begann.
Neben seiner täglichen Arbeitszeit von 9 Stunden in einem Bauunternehmen besuchte er jeden Abend für 3 Stunden den Abendkurs. Im Laufe der Jahre wurde er dabei immer besser, so dass er trotz seiner „nur“ Volksschulvorbildung zum Abschluss die beste Arbeit in Mathematik schrieb. Der Kommentar seines Dozenten dazu: „Allen Respekt, Ohr“.
In der Zeit von 1954 – 1957 studierte er am Ohm-Polytechnikum in Nürnberg Bauingenieurwesen.
In den Semesterferien arbeitete er als Maurer, um sein Studium zu finanzieren.
Direkt nach Abschluss seines Studiums erhielt er im damals größten Nürnberger Büro Atte Rieger eine Festanstellung. Da er sich auch im Brückenbau weiterbilden wollte, hat er sich entschlossen, eine Stelle im Straßen- und Flußbauamt anzunehmen.
Anschließend trat er eine Stelle als Statiker im Nürnberger Ingenieurbüro Kindermann an. In Herrn Kindermann fand er seinen Lehrmeister für die rechnerische Schnittkraftermittlung. Dort war auch sein erster Kontakt mit einer halbmechanischen Rechenmaschine, die 10 Gleichungen mit 10 Unbekannten an „nur“ einem Tag lösen konnte. Jetzt verstand er auch den Ausspruch seines Statikdozenten: „Die Statik ist ein hartes Brot, aber ein sauberes“.
Im Jahr 1961 beschloss Ernst Ohr, sich in Roßtal selbstständig zu machen. Der Firmensitz war damals ein schlecht wärmegedämmter Dachboden im eigenen Wohnhaus. Mit seinem ersten Angestellten und späteren Schwager Klaus Richter startete er das Unternehmen.
Das Büro hatte nur einen kurzzeitigen Aufenthalt in einem Einfamilienhaus in Oberasbach. Direkt nach Einzug wurde ihm mitgeteilt, dass ein Telefonanschluss erst in 3 Jahren realisiert werden kann. Dies führte dazu, mit seinen bereits 7 Angestellten, neue Räumlichkeiten in der Fichtenstraße in Fürth zu beziehen. Positiver Nebeneffekt war die gleichzeitige Auftragserteilung für das danebenliegende Landratsamt des Landkreises Fürth.
In langjähriger Zusammenarbeit mit den Architekturbüros Ruf + Engel sowie Eismann wurden der Großteil aller Sparkassen, Schulen und Kommunalgebäude in den Landkreisen Fürth und Forchheim erfolgreich geplant. Gleichzeitig entstanden langjährige Geschäftsbeziehungen zu den Firmen, Grundig, AEG und Bosch, von denen alle noch bestehenden auch heute noch von uns statisch betreut werden.
Ein großes Hobby für ihn war das Programmieren von Statikprogrammen, wofür er anfangs von seinen Berufskollegen belächelt wurde. Die am Wochenende auf einem Olivetti-Computer geschriebenen Programme befanden sich meist in der darauffolgenden Woche schon im Büro im Einsatz. Diese Leidenschaft führte er bis ins hohe Alter mit dem Programmieren auf Excel fort.
Auch im CAD-Bereich war er immer sehr visionär und war einer der ersten Kunden, der die Software der Fa. Nemetschek Allplan in Version 4 einsetzte.
Das Unternehmen ist rasch auf 40 Mitarbeiter gewachsen und es wurde ein Umzug in ein eigenes Bürogebäude in Unterasbach notwendig. Der Einzug wurde an seinem 56. Geburtstag am 20. Juni 1989 gefeiert. In dem Büro wurden fast alle Arbeitsplätze vom Zeichenbrett zum CAD – Arbeitsplatz umgestellt und miteinander vernetzt. Einige der für ihn besonderen Aufträge waren: Stadthalle Fürth, Sanierung Stadttheater Fürth, Heinrich-Schliemann Gymnasium Fürth, Krankenhaus Ebermannstadt, Hotel Forsthaus Fürth, Burghotel Nürnberg, Omnibusbetriebshof Fürth und viele Weitere. Während dieser Zeit hat er bis zu 60 Zeichnerlehrlinge ausgebildet.
Zum Jahreswechsel 1992/1993 wurde das bisherige Einzelunternehmen in eine GmbH umgewandelt.
Der Bauboom nach der Grenzöffnung 1989 bescherte eine große Anzahl von Aufträgen. Durch die politische Wende im Jahr 1998 brach die Bauwirtschaft ein und führte zum Konkurs des Unternehmens. Dies war sicherlich der größte Rückschlag für ihn und er versuchte mit allen Mitteln, das Unternehmen aufrecht zu erhalten.
1998 half er tatkräftig mit, das jetzige Ingenieurbüro Ohr wieder mit aufzubauen. Die bestehenden Kunden hielten weiterhin zu dem Unternehmen, in dem Ernst Ohr bis zu seinem 86. Lebensjahr noch aktiv Projekte bearbeitet hat. Diese Zeit bezeichnete er oft als seinen „Unruhestand“ und hatte sichtlich Freude daran, sein Wissen den jungen Mitarbeitern weiterzugeben ohne in der Verantwortung für das Unternehmen zu stehen.
Das Ingenieurbüro Ohr führt die Arbeit dieses großartigen Ingenieurs und Menschen fort und ist dankbar für das Wissen, welches über Jahrzehnten von ihm erarbeitet und an viele Mitarbeiter weitergegeben wurde.
Umbau und Erweiterung
Hauptfeuerwehrwache Erlangen
In einem europaweiten VgV-Verfahren war das Ingenieurbüro Ohr erfolgreich und hat den Zuschlag für die Tragwerksplanung bei dem Umbau und der Erweiterung der Hauptfeuerwache Erlangen erhalten.
Das Projekt wird mit allen Planungspartnern durchgängig nach der BIM-Methodik geplant.
Wir freuen uns, das Projekt innerhalb der nächsten Jahre mit gestalten zu dürfen.
Spatenstich für den Strukturwandel:
Bau des neuen Bahnwerks in Cottbus beginnt
Die Tragwerksplanung der ICE-Halle Cottbus wurde durch unser Büro von Projektbeginn bis zur Übergabe der ersten Ausführungspläne innerhalb von nur 8 Monaten bearbeitet. Vielen Dank an den Bauherrn und allen Planungspartner, mit denen wir gemeinsam den vorgezogenen Baubeginn bei diesem wichtigen Projekt ermöglichen konnten.
Erweiterung ICE-Werk Berlin-Rummelsburg
Auftrag für die Tragwerksplanung zur Erweiterung des ICE-Werks in Berlin erhalten.
Beschreibung
Der DB Fernverkehr investiert rund 260 Millionen Euro in den Standort Berlin-Rummelsburg, um die Kapazität des Werkes zu erhöhen. Nach Inbetriebnahme gehen rund 30% mehr Züge zuverlässig gewartet und frisch gereinigt von Berlin aus auf die Fahrt.
Das Projekt wurde im Sinne der BIM Arbeitsmethodik durchgängig mit allen beteiligten Planern dreidimensional geplant und bearbeitet. Die gesamten Teilprojekte wurden mit Allplan IBD Planungsdaten konstruiert. In unserem Büro werden dreidimensionale Bewehrungspläne bereits seit 25 Jahren erstellt. Gerade in diesem Projekt führte diese Erfahrung dazu, dass der Planungsfortschritt bei der Erstellung der Bewehrungspläne überdurchschnittlich schnell erfolgte.
Das Ingenieurbüro Ohr erstellte die Tragwerksplanungen (LPH 1-6) u.a. für folgende Bauteile:
Fahrzeughallenverlängerung:
An die bereits bestehende ICE-Wartungshalle wird eine 5-gleisige Fahrzeughallenerweiterung mit Abmessungen von L x B = 219 x 65 m angebaut. Die Hallenkonstruktion wird in Fertigteilbauweise hergestellt. Die Fertigteilstützen werden dabei mittels PEIKKO-Stützenfüßen mit den Ortbetonfundamenten verbunden.
Unter den Arbeitsgruben zur Wartung der Züge wird ein kreuzender Verbindungstunnel hergestellt, der komplett im Grundwasserbereich liegt. Die Planung nach aktueller WU-Richtlinie und die Lastabtragung der über dem Tunnel liegenden Bauteile stellte sich im Planungsverlauf als sehr anspruchsvolle Aufgabe dar.
Betriebsgebäudeverlängerung:
Das neben der Fahrzeughalle angeordnete zweigeschossige Betriebgebäude mit Abmessungen von L x B = 93,30 x 27 m wird in Massivbauweise geplant.
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Fahrzeughallenverlängerung mit Betriebsgebäude:
An die bereits bestehende ICE-Wartungshalle wird eine 5-gleisige Fahrzeughallenerweiterung mit Abmessungen von L x B = 219 x 65 m angebaut. Die Hallenkonstruktion wird in Fertigteilbauweise hergestellt.
Das neben der Fahrzeughalle angeordnete zweigeschossige Betriebgebäude mit Abmessungen von L x B = 93,30 x 27 m wird in Massivbauweise geplant.
ORT-Halle:
Dieses Gebäude wurde ebenfalls in Fertigteilbauweise hergestellt und über Blockfundamente flachgegründet.
Die Abmessungen der Halle betragen 43,50 x 31,00 m.
Betriebsgebäudelager:
An zwei bestehenden Gebäudeaußenwänden wurde der Anbau eines neuen Hochregallagers mit Büroräumen (L x B = 54 x 27m) geplant.
Neubau S-Bahn Hamburg Werk Nord
Auftrag für die Tragwerksplanung zur Errichtung eines S-Bahn Werkes in Hamburg erhalten.
Beschreibung
Die S-Bahn Hamburg baut in Stellingen ein neues Instandhaltungswerk für die Wartung und Reparatur ihrer Fahrzeuge. Das bisherige Werk an der Elbgaustraße soll dadurch ersetzt werden.
Die Halle mit ca. 160m Länge überspannt stützenfrei vier Gleise auf eine Breite von ca. 35m. An den vier Gleisen werden zukünftig auf verschiedenen Ebenen Züge gewartet und repariert. Die S-Bahn Hamburg inversiert ca. 35 Millionen Euro und beschäftigt im neuen Werk rund 100 Mitarbeiter. Der Neubau auf eienr Fläche von ca. 20.000 m² wurde erforderlich, weil die S-Bahn Hamburg 60 energiesparende Neufahrzeuge anschafft.
Angrenzend an die Halle entsteht auf einer Fläche von 78,2m x 6,7m ein dreistöckiges Verwaltungs- und Werkstattgebäude.